Papa, die Magensonde und ich

Wow. der Tag hat aber gut angefangen.

Darf ich vorstellen, die Hauptdarsteller: Papa, die Magensonde und ich.

Gestern habe ich mich eigentlich mal damit hervorgetran, nicht ganz so viel trinken zu wollen, wie sonst immer. Alle haben gedacht das ist schon ok so. Irgendwann kriegt der Junge schon Hunger und signalisiert das auch.

Und sie sollten Recht behalten. Kurz vor Mitternacht hatte ich so ein Hungerloch, dass ich mich erst mal so richtig zu Wort gemeldet habe - aber so richtig. Mit dem Ergebnis, dass Papa mich sogar wieder aus dem Bett geholt hat und ich aus dem Fläschchen trinken durfte und nicht nur über die blöde Magensonde mein Essen gekriegt habe. War das ein Fest!

Ok, ein Teil ging auch über die Sonde, da musste ich nicht ganz so hastig trinken.

Und als ich dann satt und zufrieden wieder in mein Bett sollte und auch wollte, da ist es passiert.

Einmal nicht aufgepasst und beim Aufstehen hat sich Papa mit der Magensonde verheddert und schwupps, eh ich mich versah war die Magensonde komplett rausgezogen.

Bei mir blieb nur ein Kratzen im Hals.

Ok. was war/ist die Ausgangssituation? Mitternacht, keine Magensonde mehr - ich zum Glück satt.

Aber was wird in drei Stunden sein, wenn mich der kleine Hunger weider plagt und riesig wird. Wie soll das Essen dann in meinen Magen gelangen.

Keine Ahnung, wie Mama (war inzwischen auch wieder da) es geschafft hat, die Caro, die ich heute erst kennengelernt habe, zu erreichen, aber kaum war die Magensonde draußen, stand auch schon die Caro da und hat mir eine neue Sonde gesetzt. Toll.

Stellt euch mal vor - ich musste nicht mehr in die Charité - denn auch wenn es mitten in der Nacht ist, es gibt Menschen, die machen sich auf den Weg um kleinen Kindern wie mir zu helfen. Toll.

Hab' ich ein Glück mit denen, die sich um mich kümmern.

Eigentlich müsste es hier nicht heißen Papa, die Magensonde und ich sondern man kann es nicht oft genug sagen: Engel, es gibt sie doch! Danke liebe Caro.

Die Drei-Uhr-Mahlzeit ist gerettet und Mama und Papa können die Nacht beruhigt angehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anke (Mittwoch, 16 November 2011 10:18)

    na, da hat ein Engel dem kleinen Engel ja ganz superlieb geholfen !!!
    Philipp, das hast du dir auch verdient, und dein Engel in der Nacht war bestimmt ganz verzaubert von deinem dankbaren Lächeln ;-)
    weiter guten Hunger und Grüße an Mama und Papa
    Anke