Ein Monat ohne dich ...

Uns gehört nur die Stunde.

Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.

Nicht das Maß der Zeit entscheidet, wohl aber das Maß des Glücks.

Theodor Fontane

Kleines Liebchen,

ein Monat ohne dich. Frag mich nicht, wie wir das machen. Die Zeit mit dir war irgendwie zeitlos und hat mich vielleicht auch entwöhnt, die Zeit als bestimmte Einheit zu erkennen. Ich weiß nicht, ob ein Monat kurz oder lang ist. Ich finde, es ist beides.

Ich stelle mir vor, wie du dich in diesem einen Monat entwickelt hättest, wie du noch konzentrierter als zuvor die Händchen nach interessanten Dingen ausgestreckt hättest, das Köpfchen höher gehalten hättest, uns lauter dran erinnert hättest, dass in Kürze eine Mahlzeit fällig wäre. Vielleicht hätten wir in diesem Monat sogar mit dir das Haus verlassen und den Kinderwagen eingeweiht. Du hast dich in deiner Zeit so toll entwickelt, das alles wäre doch absolut möglich gewesen.

Aber es ist, wie es ist, der eine Monat beschreibt nun die Zeit, die wir nicht an deinen Flauschefüßchen rumgeflauscht haben, nicht geküsst und geschmust haben, kurz gesagt die Zeit, die wir nicht mehr miteinander verlebt haben. Da kann einem die Zeit doch irgendwie feindlich vorkommen.

Es geht mir aber augenblicklich besser, wenn ich zuhause oder auch in Gesprächen mit den Leuten, die dein Leben so freudig begleitet haben, feststelle: dein Murkelzauber bleibt erhalten! Was für ein Geschenk!

Was meine Tage betrifft, kann ich dir sagen: Alle Aktivitäten, die mir dir in Zusammenhang stehen, sind wunderbar. Etwas erledigen oder über dich reden, tut mir gut. Es scheint, als hättest du eine ziemlich öde monothematische Mami. Aber keine Sorge, dass ich versumpfe. Dein Papa passt da schon auf. Und auch all die lieben Leute, die vorbeikommen, mit deinem Mütterlein Zeit verbringen und sich ganz nebenbei noch eine Prise Philipp abholen.

Mein Motto für den kommenden Monat: Alles, was ich von dir gelernt und durch dich begriffen habe, darf nicht vom Alltag relativiert werden. Ich will so verändert bleiben, wie du mich verändert hast. Ich merk aber auch schon mal an, dass ich vielleicht dann und wann von dir daran erinnert werden muss. Also schick mir manchmal einen Rüttler, falls mein Wollen allein nicht reicht.

Mein Murkel, wir haben große Sehnsucht nach dir.

Bleib eingehüllt von unserer Liebe und lass es dir gut gehen.

Küsse über und über von deiner Mami

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Anja (Freitag, 17 Februar 2012 16:44)

    Liebste Tanja, das Warten hat sich gelohnt! Welch' schöne Worte an den Kleinen.

    Lieber Philipp, ich kann nicht so schön schreiben wie die Mami, aber ich möchte dir auch noch kurz etwas erzählen:

    Nun bist du schon über einen Monat dort oben bei den Engelchen. Wie die Zeit vergeht... Ich hoffe sehr, es geht dir gut!

    Deine Mama hat es auf den Punkt gebracht. Du hast in kürzester Zeit unheimlich viele Menschen verzaubert. Auch wenn du nun leider nicht mehr hier unten wohnst, wird dieser spezielle Zauber für immer bleiben. Das ist wunderbar.

    Übrigens muss ich immer, wenn ich Streifen sehe, schmunzeln. Tragen die Engel auch schon Ringelsocken?

    Du kannst sehr stolz auf deine lieben Eltern sein, sie halten ihre Versprechen! Du weißt es ja am besten, du hast tolle Eltern!

    Ich freue mich schon, wenn deine Mami mir bald ganz viele Geschichten über dich erzählt. Ach, bin ich gespannt.

    Du kleiner Wurm, lass es dir dort oben gut gehen und vergiss bei all dem Trubel nicht, Mami und Papi viele Zeichen zu schicken.

    Liebste Grüße
    Anja

  • #2

    Britta und Mia (Samstag, 18 Februar 2012 19:20)

    Ein Monat ohne dich: Du fehlst.

  • #3

    Anke (Sonntag, 19 Februar 2012 18:59)

    ...ich bin mir sicher, lieber Philipp, keiner wird dich vergessen !!!
    Anke und Martell

  • #4

    Anke und Martell (Donnerstag, 23 Februar 2012 20:46)

    http://www.youtube.com/watch?v=U8-xx4pyUpA
    .... das hat jetzt für uns eine Bedeutung